Dieses Bild …
… wurde sozusagen „vom Leben gezeichnet“. Es hat mich fast ein Jahr im Atelier begleitet, musste durch lange Trocknungsphasen, bekam Risse und Stellen voller „Gewitter“, um dann wieder durch sanftere Zeiten zu gehen … all das gab ihm seine verschiedenen Strukturen, Farbstimmungen und am Schluss auch seinen Titel.
Künstlerischer Prozess
Begonnen hat alles mit einer Schicht aus Marmormehlspachtelmasse in die partiell ein Gaze-Stoff eingearbeitet wurde. Öl, Schellack und Pigmente vervollständigten diese erste Schicht, der eine lange Phase der Trocknung und sich Entwickelns folgte. Mit selbst angemischten und verdünnten Öl“teigen“ wurden dann einzelne Bereiche immer wieder lasierend überarbeitet. Einige Bereiche erlebten dann ein wahres „Gewitter“ … ich nenne das so, weil durch die Kombination aus Schellack, Beizen und verschiedenen Pigmenten Teile der Leinwand zwischendurch wie bei Gewitter mit Starkregen aussahen. Um Verbindungen zwischen einzelnen Bereichen herzustellen wurde nach einer weiteren längeren Trocknungsphase – bedingt durch die Ölfarbe – stellenweise Haftputzgips in unterschiedlichen Färbungen und Verdünnungen aufgebracht, der haptisch mehr Rauheit, optisch jedoch mehr Ruhe ins Bild gebracht hat. Einige Stellen bekamen dann noch eine Schicht Sumpfkalk, der durch seine besondere Rissbildung noch mehr Leben und weitere „Brüche“ brachte. Den Abschluss und damit die letzte „Zeichnung“ setzte ich mit erneuten und nun auch sichtbaren „Schriften“ mit Ölpastellkreiden.
Gedanken
„lebenszeichen“ ist ein Bild, dass zum „Begreifen“ verführt … man möchte und kann es anfassen – und dabei all die verschiedenen Strukturen und Stimmungen auf der Leinwand und vielleicht sogar ein paar in sich selbst erspüren …